Das Jahr 2022 ist gestartet, packen wir’s an. Zum Ende des letzten Jahres haben wir uns darüber Gedanken gemacht, welche Themen wohl die PersonalInnen in diesem Jahr beschäftigen wird. Und diese (sieben) Gedanken möchten wir gern mit euch teilen: 

1. PersonalerInnen gesucht (laut indeed +15% zum Vorkrisenniveau), HR-Fokus auch auf HR, bessere Gehälter, mehr Gewicht in der Organisation

Ob Du es glaubst oder nicht: Personaler und inbesondere das Stellenprofil „Recruiter“ gehören aktuell zu den gesuchtesten Berufsgruppen. Laut einer Erhebung von indeed hat sich die Anzahl an Stellenanzeigen in dem Bereich um 15% im Vergleich zum Vorkrisenniveau gesteigert. Personalarbeit wird immer relevanter, die Themen vielfältiger und herausfordernder. Schon im letzten Jahr hat sich gezeigt, dass strategische Themen mehr Gewicht in den Organisationen bekommen und HR an Einfluss gewinnt.

Das HR-Team zu verstärken, mit Know-How, Handlungsspielraum und digitalem Werkzeug auszustatten, ist also nötiger als je zuvor.

P.S. Dabei helfen wir natürlich gern 😉

2. Facharbeiter gewinnen und halten

Im Handwerk (Bau, Friseur, Bäcker), Service (Handel, Gastronomie) und Pflege sind die Fachkräfte so knapp, dass Leistungen zum Teil nicht mehr erbracht werden. Wie wichtig diese Berufe für unser Leben sind, sehen wir jetzt schon.

Der Mangel wird sich in den kommenden Jahren extrem verschärfen: Nur attraktive Arbeitsbedingungen für Facharbeiter werden daran langfristig etwas ändern können. Personaler müssen also den Blick verstärkt auf diejenigen im Unternehmen richten, die nicht im Homeoffice oder Büro arbeiten können. Daran schließt sich Trend Nummer 3 an:

3. Der Blick auf das ganzheitliche Wohlbefinden der Mitarbeiter im Unternehmen

Während oft genug ein Stückwerk an Gesundheits- und Benefit-Angeboten versuchen ein attraktives Gesamtpaket zu schnüren, geht der Trend hin zu ganzheitlichen Konzepten. Mentales, physisches, finanzielles und soziales Wohlbefinden sollte sich an den individuellen Bedürfnissen des Einzelnen und den Werten der Organisation orientieren.

Eine große Aufgabe und echter Kraftakt mit viel Potenzial: Rundum gesunde, motivierte und zufriedene Mitarbeiter sind die wichtigste Voraussetzung für unternehmerischen Erfolg.

4. Erste Erkenntnisse aus den Erfahrungen mit der hybriden Arbeitswelt

Dieses Thema ist nun lange genug durch die Köpfe der Unternehmenslenker gegeistert, Ideen sind da und werden umgesetzt. Aber passt die neue, flexiblere Arbeitswelt auch dauerhaft zum Geschäftsmodell? Kommt die Unternehmenskultur zu kurz? Und was könnte man dagegen tun? Wie kann uns Technik dabei helfen? Und wie gehen wir mit den KollegInnen um, die nicht im Homeoffice arbeiten können? Sollten nicht auch sie Möglichkeiten bekommen, ihre Arbeitszeit flexibler zu gestalten?

In ein paar Monaten werden wir klüger sein und Schlüsse ziehen können. Die Erkenntnisse daraus sollte HR dringend nutzen.

5. Ein Trend setzt sich fort: Nachhaltigkeit und Biodiversität

Immer mehr drängen diese Themen in Wirtschaft und Gesellschaft. Die Unternehmen entwickeln Geschäftsmodelle, die Wachstum und klima- und umweltfreundliches Handeln zusammenbringen. Auch die Mitarbeiter, insbesondere die Jüngeren, erwarten von Ihrem Arbeitgeber entsprechendes Engagement. Nicht selten, treffen sie die Entscheidung in welcher Organisation sie arbeiten wollen, auch anhand von Nachhaltigkeits-Kriterien.

Fragen der CO2-Neutralität, Biodiversität und ganz allgemein Nachhaltigkeit werden nicht länger nur Beiwerk oder Marketing-Gedöns behandelt werden können. Sie müssen und werden zum integralen Bestandteil von Unternehmensentscheidungen werden. Dabei können bestehende und zukünftige Technologien, die Möglichkeiten von Big Data und Digitalisierung helfen. Auf jeden Fall wird auch HR seinen Beitrag leisten müssen, Innovationen zu fördern, Initiativen für die Stärkung von Biodiversität zu ermöglichen und natürlich auch CO2-Emissionen einzusparen, wo es nur geht. Digitale Tools sind da ein sehr guter Start.

P.S. Für alle, denen das drängende Thema Biodiversität noch nicht präsent ist, empfehlen wir dringend das Buch „Was hat die Mücke je für uns getan“ von Frauke Fischer und den dazugehörigen Podcast. Spätestens nach dieser Lektüre erscheinen Insekten in einem anderen Licht.

P.P.S. Der HR-Software-Markt ist nahezu unüberschaubar und sehr dynamisch. Wir helfen gern beim Durchblicken 🙂

6. Purpose und die große Frage nach dem Sinn

Der Begriff Purpose ist in aller (Business-)Munde, aber warum eigentlich? Und wieso nutzen wir kein deutsches Wort dafür? Nun, es gibt keines. Die Übersetzung mit „Zweck“ greift zu kurz, denn in der Vergangenheit wurde mit Unternehmenszweck Gewinnmaximierung und andere marktorientierte Ziele gemeint. Purpose ist aber eine Erweiterung und Weiterentwicklung dessen, und zwar die Frage nach dem Warum, also einem „höheren“ Zweck. Purpose kann also, denken wir an die Maslowsche Bedürfnispyramide, die Bedürfnisse an der Spitze, die nach Sinn, Selbstverwirklichung und Wirksamkeit befriedigen.

Für die Personalarbeit bedeutet das: Der Corporate Purpose muss sich in jedem Schritt der Personalarbeit niederschlagen, nicht nur in den Texten auf der Karriereseite. Bewerber und Mitarbeiter sollten wissen, welchen höheren Zweck ihr Arbeitgeber verfolgt und wie sich das konkret im Arbeitsalltag ausdrückt. Als Einführung in das Thema sei dieser Artikel empfohlen.

7. Positive Lern- und Fehlerkultur etablieren

Wir erleben in der Arbeit mit unseren Kunden, dass sich auch die Ansprüche an die Kultur der Arbeit in den Unternehmen wandelt. Mitarbeiter verlangen eine positive Lern- und Fehlerkultur – Druck und Intransparenz werden immer weniger toleriert. Warum auch? Jobs gibt es genug. Unternehmens- Kommunikations- und Arbeitskultur sind, zumindest in kleineren und mittelgroßen Unternehmen, meist HR-Themen. Harte Nüsse sind da zu knacken.

All das sind Themen, die man aktiv-gestaltend statt operativ-verwaltend angehen muss. Sie brauchen breiten unternehmensweiten Konsens und Power für die Umsetzung. Und: Gut ausgebildete und motivierte PersonalerInnen mit einem freien Kopf dafür. Das geht nur, wenn die Verwaltungsprozesse sicher, fehlerfrei und möglichst automatisch laufen. 

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