Was für ein Universum an Themen! Wo man beim ersten Überlegen vielleicht an Arbeitszeiten und Mittagspause denkt, findet man auf den zweiten Blick eine große Menge an Möglichkeiten Personalarbeit gut zu machen – oder eben nicht. Beim Brainstorming sind uns so viele verschiedene Gedanken gekommen, dass wir wohl jahrelang nur darüber Beiträge verfassen könnten…
Wusstet ihr, dass nur 4 von 10 Angestellten eine Mittagspause machen*? Und besonders die, die Erholung am nötigsten haben, gönnen sie sich nicht: Frauen, Führungskräfte und Angestellte in den Branchen Gesundheit, Ordnung sowie Soziales und Erziehung. Das ist alarmierend, denn insbesondere psychosomatische und psychische Erkrankungen treten oft als Ergebnis einer sogenannten Erholschuld auf, nämlich immer dann, wenn Pausen aufgeschoben werden. Dann baut sich sozusagen ein Berg nicht genommener Pausen überproportional hoch auf und führt zu chronischer Erschöpfung.
Eine lettische Studie hat übrigens herausgefunden, dass die höchste Produktivität entsteht, wenn man 52 Minuten konzentriert und ohne Unterbrechung arbeitet und dann jeweils 17 Minuten Pause macht. In eine ähnliche Richtung geht die „Pomodoro-Technik“, bei der sich 25 Minuten konzentrierter Arbeit mit 5 Minuten Pausen abwechselt. Mittels eines Küchenweckers in Tomatenform hat der Erfinder, ein amerikanischer Student (der die Technik natürlich zum Marketing-Gag gemacht hat) die Zeiten gestoppt. Was auch immer man davon hält, spannend finden wir Browser-Erweiterungen, die einen zur Konzentration zwingen, indem sie für eine bestimmte Zeit Seiten blocken, die nichts mit der eigentlichen Arbeit zu tun haben… Das probieren wir aus!
Natürlich kennt der Personaler das Pausenthema gut, über Arbeitszeiten, Krankenstände und Pausenangebote haben wir alle schon nachgedacht. Wie so oft, befinden wir uns auch hier in einem Konflikt: Die Arbeitnehmer sollen zur (im Idealfall gesunden) Pause angehalten werden und wünschen sich das auch. Gleichzeitig ist den Mitarbeitern die freie Bestimmung über ihre Pausenzeiten heilig. Den Spagat zischen Angebot und Bevormundung hinzubekommen, darin liegt die große Kunst.
*Laut einer Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin